Das experimentelle Gesicht: auf Tuchfühlung mit dem Labor-Chef

Klappe auf, die Fünfte – Mitarbeiter ergreifen das Wort

Unternehmen, Firma, Betrieb – das klingt alles nach starren, leblosen Gemäuern. Unternehmen, das sind aber Menschen wie Sie zum Beispiel. Und wie wir. Damit Sie wissen, wer hinter unserem „wir“ steht, bekennen wir Farbe und zeigen Gesicht, in unseren News, für Sie gemacht.

Interview mit Herrn Wüst – unserem ausgewiesenen Klebstoff-Experten

Hallo Herr Wüst. Sie sind der Profi für die Klebstoffe bei der Seyffer GmbH und leiten das hauseigene Klebelabor. Als Laie denkt man da schnell an ein Stück Papier und einen Klebestift. Wie kann man sich das Klebelabor aber wirklich vorstellen, als Hexenküche mit Reagenzgläsern und Schwefelgeruch?

Nein, nein, von der Hexenküche und Reagenzgläsern sind wir weit entfernt. Vielmehr handelt es sich um einen technischen Raum, groß und sehr modern eingerichtet, in dem Verbindungen zwischen diversen Klebstoffen und Materialien getestet werden. Vorwiegend geht es darum, die optimalen Bedingungen für spezielle Kundenanforderungen zu finden.

Haben Sie da ein Beispiel?

Natürlich. Einem Kunden ging es darum, ein Dekorelement aus Kunststoff bombenfest mit der Metalloberfläche eines elektrischen Gerätes zu verkleben. Die Verbindung sollte sowohl einer Hitzeentwicklung als auch Temperaturschwankungen standhalten. Entsprechend der Aufgabe tüftele ich im Klebelabor dann an Lösungen, die dem theoretischen Anspruch in der Praxis standhalten.

Klingt spannend. Ist das die einzige Aufgabe oder gibt es noch mehr?

Die Seyffer GmbH ist ja nicht nur ein Handelsunternehmen, sondern auch technischer Berater für seine Kunden. Entsprechend kümmere ich mich auch um die Bemusterung unserer Außendienstmitarbeiter, damit diese dem Kunden vor Ort verschiedene Musterlösungen bzw. Tendenzen der Möglichkeiten präsentieren können. Darüber hinaus entwickelt sich das Klebelabor zur zentralen Anlaufstelle in Qualitätsfragen – fungiert künftig also als Qualitätsmanagement für technische Belange.

Das klingt jetzt alles nicht mehr nur nach Spaß, sondern so, als müsste man da ordentlich Know-how mitbringen.

Das sollte man in jedem Falle, denn die Ansprüche in der Industrie wachsen, die Aufgaben werden immer komplexer. Ohne ein gewisses Maß an Grundkenntnissen und Handwerksfähigkeiten hält man im Labor nicht lange durch.

Und das haben Sie im Job erworben, sind quasi hineingewachsen in die Leitung des Klebelabors?

Nicht direkt, ich habe schon eine Ausbildung in dem Bereich vorzuweisen. Gelernt habe ich Chemikant in einem sehr großen Chemiekonzern unserer Region und profitiere natürlich vom erworbenen Fachwissen. Erst vor kurzem habe ich das Klebelabor bei der Seyffer GmbH übernommen, das von meinem Vorgänger Rolf Mertel vor seinem Ruhestand super aufgebaut und ausgestattet wurde. Das ist einerseits natürlich ein großer Vorteil, macht es allerdings auch schwierig, sich einzufinden. Entsprechend wurde ich behutsam in die Laborarbeit eingeführt, erhielt viel Unterstützung von meinen Kollegen und lerne fortwährend von den „alten Hasen“. Dazu kommt, dass Hersteller wie 3M, Henkel oder Tesa ebenfalls viel Support für neue Klebstoffe oder Spezialprodukte bieten und vor Ort wichtige Kenntnisse vermitteln.

Was sollte man selbst noch mitbringen, wenn man solch eine Laborarbeit anstrebt?

Ganz klar eine große Portion Neugier und Durchhaltevermögen. Denn bei Experimenten ist es normal, dass nicht alle sofort funktionieren. Davon darf man sich nicht entmutigen lassen. Für mich ist jedes neue Experiment auch eine neue Herausforderung, die ich bestmöglich bewältigen möchte. Das führt zu spannenden Lösungsversuchen und macht einfach Spaß.

Was schätzen Sie neben der Arbeit im Klebelabor am Unternehmen?

Die schöne, kollegiale Atmosphäre natürlich. Jeder ist hier hilfsbereit mit freundlichem Umgang, unabhängig von der Position im Unternehmen. Außerdem habe ich in meinem vorherigen Unternehmen im Schichtbetrieb gearbeitet und bin froh, dass ich bei Seyffer wieder ein normales Leben mit geregelten Tages-Arbeitszeiten führen kann.

Wenn Sie ein Kunde fragen würde, wie die Arbeit bei Seyffer im Klebelabor ist, was würden Sie in drei Worten sagen?

Vielseitig, herausfordernd, kommunikativ.

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